Handgeknüpfte Teppiche - Iran - Gabbeh
Herkunft
In der südpersischen Provinz Fars stellen Nomaden sogenannte Gabbeh Teppiche her. Die meisten Gabbeh Teppiche werden von den Ghashghai Nomaden in der Provinz von Behbahan hergestellt, teilweise auch in der Umgebung von Abadeh. Eine sehr feine Gabbeh Sorte wird von den Shuli geknüpft, einem Nomadenstamm zwischen Shiraz und dem persischen Golf. Der Shuli-Gabbeh zeichnet sich durch natürliche Farben und eine gewisse Rustikalität aus. Eine weitere, sehr feine Teppichart unter den Gabbehs ist der sog. Loribaff, welcher in der heutigen Zeit immer mehr Popularität gewinnt.
Herstellungsweise
Die Gabbeh Teppiche werden mit türkischem Knoten geknüpft und erscheinen eher derb oder rustikal, da sparsam mit Mustern umgegangen wird und der Flor wesentlich höher ist als bei den sonstigen Orientteppichen. Außerdem ist die Knüpfung grob, jedoch wird mit besonders vielen Schussfäden gearbeitet, was den Gabbeh Teppich sehr biegsam macht.
Material / Muster / Farben
Charakteristisch für Gabbeh Teppiche sind ihre Muster und Farben. Die kleinen Musterpartikel, wie z.B. Kamele, Ziegen und andere Tiere sowie Blumen, Menschen und geometrische Figuren, werden oft aus dem Gedächtnis eingeknüpft. Die Kett- und Schussfäden bestanden früher aus Ziegenhaar oder Wolle. Heute wird überwiegend Baumwolle verwendet. Der Flor ist aus besonders fetthaltiger Wolle. Typische Farben des Gabbehs sind zunächst die Naturfarben der Schafwolle, d.h. Beige und Braun bis Rotbraun, außerdem Gelb, Grün, Rot, Orange und andere.
NICE TO KNOW
1996 erschien der Film „Gabbeh“, gedreht von dem iranische Filmregisseur Mohsen Makhmalbaf. Dieser Film beginnt damit, dass ein älteres Ehepaar einen neuerstandenen Teppich reinigen lässt. Dabei erwacht eines der Motive auf dem Teppich- eine attraktive Nomadin im blauen Gewand. Diese erzählt daraufhin ihre Lebens- und Liebesgeschichte, denn ihr Vater hatte ihr verboten den Mann zu heiraten, den sie liebte.