Handgeknüpfte Teppiche - Iran - Ghaschghai
Herkunft
Die Ghaschgai, auch Kaschghai oder Kaschkai genannt, sind ein turksprachiger Stammesverband im Süden des Iran. Die Ghaschghai sind Nachkommen turkmenischer Nomadenstämme, die aus Zentralasien nach Persien kamen und sich im Gebiet um Shiraz ausgebreitet haben. Die Teppichproduktion hat eine jahrhundertelange Tradition und ist noch heute von großer
Herstellung
Die Ghaschghai leben bis heute teilweise nomadisch, wobei die iranische Regierung schon lange bemüht ist, immer mehr Nomaden sesshaft zu machen. Im Oktober ziehen sie für gewöhnlich von Norden nach Süden und im April dann wieder zurück in den Norden. Durch das Reisen und den damit verbundenen Transport haben die Knüpfstühle eine begrenzte Breite. Sesshafte Ghaschghais knüpfen aber auch größere Teppiche. Bei den Ghaschghai knüpfen normalerweise die Frauen. Sie färben auch die Wolle und verarbeiten diese zu Garn. Es wird meist der türkische, selten der persische Knpüfknoten angewendet. Als besonders fein gelten die vom Nebenstamm, der Kash-Guli, gefertigten Teppiche.
Material / Muster / Farben
Kette und Schuss der Ghaschghai Teppiche bestehen traditionell aus Ziegenhaar oder Naturwolle, der Flor besteht aus feiner Wolle. Es wird sehr eng und fein geknüpft. Die Muster der Ghaschghais sind häufig symmetrisch angeordnet. Doch da meist aus dem Gedächtnis geknüpft wird, entstehen kleine Unregelmäßigkeiten, welche den Teppichen Authentizität verleihen. Es werden geometrische Motive verwendet sowie Sterne, Rosetten, Kreuze, Blätter, Vögel und Rauten. Der Flor der Ghaschghais ist sehr niedrig, damit die feinen Muster klar erkennbar werden. Die meist verwendeten Farben sind Rot, Rotbraun, Creme und Blau. Teilweise wird die Wolle noch mit Naturfarben gefärbt.
NICE TO KNOW
Heute leben nur noch etwa 150 000 von den ca. 1,5 Mio. Ghaschghais nomadisch. Der andere Teil ist sesshaft geworden, doch gibt es bei der Integration große Probleme, so sind offiziell 20% und inoffiziell 35 % aller Ghaschgais arbeitslos.