Handgeknüpfte Teppiche - Iran - Hamadan
Herkunft
Hamadan ist eine Stadt im Nordwesten des Irans, am Fuße des Kuh-i-Elwend, eines 3751 m hohen Berges. Die Stadt hat sich im Laufe der Jahre zu einer regen Industriestadt mit Spinnereien, Färbereien und Knüpfereien entwickelt.Ein besonderer Vorteil für die Stadt ist, dass sie an einem Handelsknotenpunkt liegt und so werden Teppiche in Massen produziert und verkauft. Auf über 15.000 Knüpfstühlen in und um Hamadan werden Teppiche hergestellt. Auf dem Markt wird der Name Hamdan aber auch als Sammelname für Teppiche mit anderer Herkunft verwendet. Auch in der Gabbeh Teppich-Produktion spielt Hamadan eine Rolle.
Herstellung
In der Stadt selbst werden Teppiche in einer staatlichen Manufaktur geknüpft, die unter dem Namen Ekbatan gehandelt werden. In den privaten Knüpfereien werden bevorzugt kleine Formate geknüpft. Eine Besonderheit bei dieser Teppichgattung ist die sogenannte Hamadanbindung. Bei dieser wird mit dem türkischen Knüpfknoten gearbeitet. Wenn eine Reihe geknüpft ist, wird in der nächsten nur ein einzelner dicker Schussfaden eingewebt, dem dann wieder eine Reihe Knoten folgt.
Material / Muster / Farben
Als Material für die Kette dient Baumwolle, im Schuss Wolle und für den Flor wird entweder Wolle oder Kamelhaar verwendet. Die Farbgebung ist meist Blau, Rot, manchmal Grün, sowie die natürliche Farbe des Kamelhaars und Gelb in der Bordüre. Die Motive variieren sehr stark. In der Mitte des Teppichs erscheint oft ein Stabmedaillon, desweiteren tierische und menschliche Motive.
NICE TO KNOW
Die größten Einnahmen macht die Stadt Hamadan mehr mit dem Tourismus, nämlich den Wallfahrten zu ihren Sehenswürdigkeiten, welche meist Grabstätten und Mausoleen antiker Könige oder religiöser Leitfiguren sind. Die schleppende Wirtschaft lässt sich dadurch erklären, dass die Infrastruktur im Vergleich zu den meisten anderen iranischen Landesteilen eher schlecht entwickelt ist.