Handgeknüpfte Teppiche - Iran - Kaschmar
Herkunft
Kaschmar ist eine Stadt und ein Bezirk im Osten des Iran. Im 14. Und 15. Jahrhundert war die Stadt reich und bedeutend, wurde aber später von Mongolen vollständig geplündert. Die Stadt hat sich danach nie wieder vollständig erholen können. Früher waren die Teppiche, die in Kaschmar geknüpft wurden, von eher minderer Qualität. Heute ist man jedoch bestrebt die Qualität anzuheben, was auch gelingt.
Herstellung
Es wird mit persischem Knoten geknüpft. Der Flor ist hoch, daher gelten die Kaschmarteppiche als sehr robust und strapazierfähig. Die Knüpfung ist trotzdem fein, sodass insgesamt ein voluminöser Eindruck entsteht. Die Bordüre ist meist sehr ausgeprägt bzw. breit. Da die Stadt Kaschmar ursprünglich den Namen Turschis trug, kommen teilweise auch Teppiche unter diesem Namen auf den Markt.
Material / Muster / Farben
Für Kette und Schuss wird Baumwolle verwendet, für den Flor gute, weiche Wolle. Die Muster zeichnen sich durch das Primär-Motiv einer Raute aus. Das Herati-Muster wird gerne als Füllmotiv verwendet, jedoch nimmt seine Verwendung eher ab. Dafür wird heute vielmehr das sog. Sirchaki-Dessin verwendet, welches antike Ausgrabungsgegenstände, wie z.B. Waffen, Vasen, Krüge und Schalen wiedergibt. Die verwendeten Farben sind blau, beige sowie rot und rotbraun.
NICE TO KNOW
Die Stadt Kaschmar hieß für lange Jahre Turschis. Erst im 19. Jahrhundert benannte Shah Reza Pahlavi (Schah von Persien) die Stadt in Kaschmar um. Shah Reza Pahlavi wollte ein modernes Persien schaffen. Er gestaltete das Wirtschafts- Straf- und Zivilrecht nach westlichem Vorbild um und gründete 1935 die erste Universität in Teheran. Pahlavi strebte sogar eine starke Verwestlichung an. Er schrieb den Männern westliche Kleidung vor, und Frauen wurde der Schleier verboten.