Handgeknüpfte Teppiche - Iran - Luri
Herkunft
Die Luri oder Luren sind ein Volksstamm im Südwesten des Irans, die teilweise mit den Kurden und Arabern verwandt sind. Die Luren leben ursprünglich als Nomaden, Halbnomaden und sesshafte Bauern. Sie sprechen Lurisch, einen persischen Dialekt. Sie sind bekannt für ihre hervorragenden Bronzearbeiten und ihre originellen Teppiche. Das Zentrum der Luren ist Khorramabad.
Herstellung
Die Luri Teppiche zählen allgemein zu den Nomadenteppichen, obwohl viele Luren sesshaft sind. Sie stellen beispielsweise auch den Gabbeh Teppich her. Die Wolle wird handversponnen und häufig noch mit Naturfarben eingefärbt. Insgesamt wirken die Teppiche eher rustikal. Der Flor ist mittelhoch bis hoch. Meist wird im türkischen, teilweise auch im persischen Knoten geknüpft.
Der Schuss und die Kette bestehen entweder aus Wolle oder Ziegenhaar, der Flor aus glänzender Wolle. Die Farben der Luris sind Blau, Rot, Elfenbein, Graublau und teilweise knallige Farben wie grün oder orange. Die Muster bestehen oft aus Rauten, Hexagonen und Sechsecken, sowie Felder und Gartenmotiven, z.B. auch stilisierte Blumen. Alles unterliegt klarer Geometrie. Teilweise findet man auch Menschen- und Tiermotive. Auch Rosetten kommen zur Verwendung, besonders in der Bordüre.
NICE TO KNOW
Die Luren sind ein nomadischer Stamm von Schafhirten, von denen nicht ganz klar ist, ob sie die Urbewohner des Zagrosgebirges sind, in dem sie heute leben oder ob sie etwa im 7.Jhd. n. Chr. aus Syrien in den Iran eingewandert sind. Nur einige wenige leben heute noch nomadisch. Während der Herrschaft von Reza Schah Pahlavi und seinem Sohn Schah Mohammad Reza Pahlavi im 20. Jhd. wurden die Luren unterdrückt. Das vormals nomadische Volk wurde zur Sesshaftigkeit gezwungen, und viele seiner Führer wurden hingerichtet, um sie besser „unter Kontrolle“ halten zu können.