Handgeknüpfte Teppiche - Iran - Nain
Herkunft
Nain ist eine Kleinstadt im Zantral-Iran, 100 km nördlich von Isfahan. Sie liegt am Rand der Salzwüste Kavir und ist berühmt für ihre Moschee aus dem 10 Jahrhundert nach Christus. Die Teppichproduktion hat auch hier Tradition. Gehandelt wurden die Teppiche jedoch schon immer in der nahe gelegenen Stadt und Teppichmetropole Isfahan.
Herstellungsweise
Die in Nain hergestellten Teppiche haben eine außerordentlich feine Qualität. Es werden bevorzugt kleinere Formate hergestellt. Die Knüpfung erfolgt im persischen Knüpknoten und ist sehr fein. Die Besonderheit des Nain ist eine Farbkomposition aus Blau und Creme. Die Muster werden teilweise durch unterschiedlich hohe Schur des Flors reliefartig hervorgehoben.
Material / Muster / Farben
Die Kette des Nain besteht aus besonders solider Naturseide, der Schuss aus Baumwolle und der Flor aus sehr feiner Wolle. Die verwendeten Farben sind bevorzugt Weiß und Hellblau, es kommen jedoch Exemplare mit Grau - und Beigeanteilen vor. Die Musterung variiert zwischen Medaillons und sogenannten All-Over Mustern, bei welchen der Teppich vollständig durchgemustert ist. Es finden vermehrt florale Motive ihre Verwendung.
NICE TO KNOW
Die Stadt Nain im Iran ist nicht zu verwechseln mit dem in der Bibel erwähnten Ort Nain, welcher etwa 20 km südwestlich vom See Genezareth liegt. Diese Stadt soll Jesus passiert haben, als er von Kafarnaum nach Nazareth unterwegs war. Bei Lk 7, 11-15 wird erwähnt, dass Jesus in Nain vor den Augen seiner Mutter einen verstorbenen Mann zum Leben erweckt habe.