Maschinell gewebte Teppiche
Herkunft
1785 erfand der Engländer John Cartwright den ersten mechanischen Webstuhl. Von da an starben die Handwebereien regelrecht aus und wurden in ganz Europa schnell durch große Manufakturen ersetzt, in denen im Stundentakt auf maschinellen Webstühlen Teppiche und andere Textilien entstanden. Die ausschlaggebende Weiterentwicklung dieses maschinellen Webstuhls gelang allerdings erst 1808 dem Franzosen Jaquard.
In Deutschland war um 1900 die Fa. Schönherr aus Chemnitz ein berühmter Hersteller von Webmaschinen. Der Schwerpunkt der Produktion von Webteppichen ist Mitteleuropa - vor allem Belgien. Die Produktion verlagert sich aber immer mehr in Richtung Osteuropa, Türkei und Ägypten
Herstellungsweise
Heute werden Teppiche meist in Schaft-Ruten-Webmaschinen hergestellt. Es gibt allerdings verschiedene Webstuhlarten wie z.B. Greiferwebstühle, Rutenwebstühle und klassische Jaquard -Webstühle.
Beim Rutenwebstuhl, werden zunächst die Kettfäden maschinell aufgespannt. Die Schussfäden werden danach mit einem sogenannten Webschützen oder Webschiffchen von einer sogenannten „Peitsche“ von rechts nach links geschossen. Danach wird der neu eingetragene Schussfaden mit dem Webkamm angeschlagen, damit sich das Gewebe verdichtet. Auf der Oberseite des Teppichs werden nun die Ruten, eigentlich Metallleisten, eingelegt. Die Florfäden werden nun als zusätzliche Kettfäden um diese Ruten eingewebt. Nun gibt es zwei Varianten. Bei der einen werden die Ruten entfernt und hinterlassen als Oberfläche einen aus kleinen Schlingen bestehenden Flor, das sogenannte Bouclés. Bei der zweiten Variante werden die Schlingen mit kleinen Messern an den Ruten oben aufgetrennt. So entsteht das sogenannte Velours.
Zum Schluss wird der Teppich meist noch veredelt, d.h. er bekommt ggf. eine Glanzwäsche, sowie eine sogenannte Appretur d.h. Veredelung, bei welchem die Teppichunterseite gestärkt wird.
Teppichgattungen in dieser Kategorie
Produktionsgebiete maschinell gewebter Teppiche: Mittel- und Osteuropa, Türkei, Ägypten
Teppichgattungen unter den maschinell gewebten Teppichen: Designerteppiche (uni, modern und orientalisch gemustert), Langflor Teppich
NICE TO KNOW
Im 18. Und 19. Jahrhundert gab es vielerorts in Europa Aufstände von Webern, die aufgrund der Industrialisierung und dem freien Markt nicht mehr bestehen konnten. Vielen ging es sehr schlecht, besonders auch, weil sie in sogenannten Verlagen arbeiteten und ihre Verleger maximalen Profit durch niedrigere Produktionskosten erreichen wollten. Teilweise handelte es sich sogar um Hungerrevolten.
Beim Rutenwebstuhl, werden zunächst die Kettfäden maschinell aufgespannt. Die Schussfäden werden danach mit einem sogenannten Webschützen oder Webschiffchen von einer sogenannten „Peitsche“ von rechts nach links geschossen. Danach wird der neu eingetragene Schussfaden mit dem Webkamm angeschlagen, damit sich das Gewebe verdichtet. Auf der Oberseite des Teppichs werden nun die Ruten, eigentlich Metallleisten, eingelegt. Die Florfäden werden nun als zusätzliche Kettfäden um diese Ruten eingewebt. Nun gibt es zwei Varianten. Bei der einen werden die Ruten entfernt und hinterlassen als Oberfläche einen aus kleinen Schlingen bestehenden Flor, das sogenannte Bouclés. Bei der zweiten Variante werden die Schlingen mit kleinen Messern an den Ruten oben aufgetrennt. So entsteht das sogenannte Velours.
Zum Schluss wird der Teppich meist noch veredelt, d.h. er bekommt ggf. eine Glanzwäsche, sowie eine sogenannte Appretur d.h. Veredelung, bei welchem die Teppichunterseite gestärkt wird.